OT-Sicherheitsarchitektur

Eine OT-Sicherheitsarchitektur bildet das Rückgrat für den Schutz Ihrer industriellen Steuerungssysteme (ICS). Sie definiert die grundlegenden Sicherheitsstrukturen und -mechanismen, die zum Schutz Ihrer OT-Umgebung erforderlich sind.

Kerninhalte einer OT-Sicherheitsarchitektur:

1. Zonen und Unterzonen

  • Definition von Zonen: Einteilung der OT-Umgebung in klar definierte Zonen basierend auf Sicherheitsanforderungen und -risiken
  • Unterzonen: Weitere Unterteilung von Zonen zur genaueren Kontrolle des Zugriff

2. Netzwerksegmentierung

  • Logische Trennung: Trennung von IT- und OT-Netzwerken, um die Ausbreitung von Malware zu verhindern
  • Hardware-basierte Segmentierung: Einsatz von Firewalls und Switches zur physischen Trennung von Netzwerken

3. Zugriffskontrolle

  • Authentifizierung: Sicherstellung, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf OT-Systeme haben
  • Autorisierung: Zuweisung von spezifischen Berechtigungen basierend auf den Aufgaben der Benutzer
  • Rollenbasierte Zugriffskontrolle: Definition von Rollen und Zuweisung von Berechtigungen auf Basis dieser Rollen

4. Verschlüsselung

  • Datenverschlüsselung: Schutz von Daten sowohl im Ruhezustand als auch während der Übertragung
  • Verschlüsselung von Kommunikation: Sichere Übertragung von Daten zwischen OT-Komponenten

5. Sicherheitsüberwachung

  • Log-Management: Sammeln und Analysieren von Sicherheitsereignissen
  • Intrusion Detection Systeme: Erkennung von Eindringversuchen in OT-Netzwerke
  • Anomalieerkennung: Identifizierung ungewöhnlicher Aktivitäten

6. Patchmanagement

  • Prozess zur Patchverwaltung: Definition eines Prozesses zur Identifizierung, Bewertung und Installation von Sicherheitsupdates
  • Testumgebungen: Einrichtung von Testumgebungen zur Überprüfung von Patches vor der Bereitstellung

7. Antivirus

  • Einsatz von Antivirus Software in OT-Systemen
  • Kompatibilität der eingesetzten Antivirus Software mit Softwaren der kritischen Infrastruktur

8. Compliance

  • Einhaltung von Standards: Erfüllung relevanter Sicherheitsstandards und Vorschriften (z.B. IEC 62443)

9. Kontinuierliche Verbesserung

  • Regelmäßige Überprüfung: Überprüfung der Wirksamkeit der Sicherheitsarchitektur
  • Anpassung: Anpassung der Architektur an sich ändernde Bedrohungen und Technologien

Warum ist eine OT-Sicherheitsarchitektur so wichtig?

  • Strukturierter Schutz: Bietet eine klare Struktur für die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen
  • Risikominimierung: Reduziert das Risiko von Cyberangriffen und Ausfällen
  • Compliance: Erfüllt regulatorische Anforderungen
  • Skalierbarkeit: Kann an wachsende Anforderungen angepasst werden